Wenn das Quietscheentchen Probleme löst

Kann ein Quietscheentchen bei der Softwareentwicklung helfen? Kann es Probleme lösen, die man alleine nicht lösen konnte? Wäre eine ausgestopfte Ente besser geeignet?

OK, Spaß beiseite. Ob die Ente aus Gummi ist oder ausgestopft, spielt keine Rolle. Hauptsache sie ist tot. Wobei eine lebende Ente vielleicht auch…

Nein, ich hab keine Rauschmittel zu mir genommen. :mrgreen: Ich will damit tatsächlich etwas Ernsthaftes sagen: Manchmal ist es hilfreich, ein Problem einfach nur mal detailliert zu erklären; und auf einmal löst es sich wie von selbst.

Mir ist das des öfteren schon selbst passiert. Ich stand vor irgend nem Problem und mir wollte die Lösung partout nicht einfallen. Also hab ich mich entschlossen, die Frage anderen zu stellen und auf ne hilfreiche Antwort zu hoffen. Sowas tue ich gerne auch in Webforen. Und in solchen Webforen muss man sein Problem genau erläutern:

– Was ist der Kontext?
– Was ist das Problem?
– Was hab ich gemacht?
– Was hätte passieren sollen?
– Was ist stattdessen passiert?

Dazu noch ein paar schöne Zeilen Code oder ein Beispiel und dann weiß jeder was mein Problem ist. So werden die anderen User in die Lage versetzt, hilfreich zu antworten. Und manchmal versetzt man sich so auch selbst in die Lage, das Problem zu lösen. In so einem Fall ist es gar nicht mehr nötig, die Frage auch wirklich zu posten. Man hätte die Frage genauso gut ner ausgestopften Ente stellen können.

Oftmals sitze ich auch auf der anderen Seite. Ich lese Fragen und beantworte sie. Manchmal lese ich Fragen, bei denen sich der Fragensteller augenscheinlich keine große Mühe bei der Formulierung gegeben hat. Das ist nicht nur unhöflich (jemand erwartet eine kostenlose Antwort, die mitunter Mühe kostet, will sich aber selbst keine Mühe machen), sondern erschwert auch die Hilfe. Und auch das Quietscheentchen wird einem nicht weiter helfen, wenn man es nicht erst nimmt und das Problem nicht genau erläutert.

Dazu fällt mir noch ein Erlebnis aus meiner Schulzeit ein: Im Physikunterricht hatten wir den Druck in Flüssigkeiten durchgenommen. Ich hatte mir schon einige Zeit vorher vorgenommen, bei Gelegenheit ne Frage zu stellen: Druck hat man ja früher in „Millimeter-Quecksilbersäule“ gemessen. Warum geht das? Müsste das nicht von der Bauart des Barometers abhängen?

Ich stellte also meine Frage. Der Lehrer wiederholte die Frage und auf einmal schoss mir die Antwort durch den Kopf. Ich konnte die Frage ja mit meinem eigenen Physikwissen beantworten! Des Rätsels Lösung ist das Hydrostatische Paradoxon, das wir schon kennen gelernt hatten. Ich hatte die Frage gestellt ohne selbst nochmal darüber nachzudenken. Kaum hatte ich die Frage gehört, war die Antwort sonnenklar. Hätte ich die Frage vorher ner Gummiente erzählt, wär mir ne kleine Peinlichkeit erspart geblieben.

Zu den Quietscheentchen:

(via)

Aaaalso, liebes Entchen, ich hab da mal ne Frage…

3 Kommentare


  1. Immer wieder interessant, was du zu erzählen hast. Wissen, das man in sonst fast keinem Blog findet.

    Werd mir wohl auch mal ne Ente zulegen, oder meinst du eine Maori-Statue hat den gleichen Effekt?


  2. Immer wieder interessant, was du zu erzählen hast. Wissen, das man in sonst fast keinem Blog findet.

    Freut mich, dass es dir gefällt!

    Werd mir wohl auch mal ne Ente zulegen, oder meinst du eine Maori-Statue hat den gleichen Effekt?

    Haben die Maori Statuen gebaut? Meinst du vielleicht ne Moai-Statue? Wenn ja: Geht auch, ist aber etwas unhandlich. Zumindest, wenns n Original ist. 😉


  3. Christian:
    Haben die Maori Statuen gebaut? Meinst du vielleicht ne Moai-Statue? Wenn ja: Geht auch, ist aber etwas unhandlich. Zumindest, wenns n Original ist. 😉

    Statue ist wohl ein bisschen ein zu „großes“ Wort – 25cm hoch, 8cm breit, 4cm dick – aus Holz geschnitzt. Wichtig: stumm wie ne Ente 😉
    Werd die Technik bei Gelegenheit mal versuchen!

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