Joel on Software

Ich blogge hier jetzt schon seit mehr als zweieinhalb Jahren. Und manchmal scheint es tatsächlich Leute zu geben, die das lesen, was ich hier dank meiner Überheblichkeit so altklug von mir gebe. Ja, wirklich. Auf der anderen Seite gibts aber auch Blogs, die es viel mehr wert sind, gelesen zu werden. Ins Internet schreiben auch Leute, die wirklich Ahnung haben. Und einer dieser ist Joel Spolsky.

Ich hab ja schon mal sein Blog verlinkt, aber jetzt will ich doch noch mal etwas mehr dazu schreiben.

Joel Spolsky ist Software-Entwickler, ehemaliger Teig-Schieber in einer Großbäckerei, hat mal bei Microsoft gearbeitet und ist Mitgründer von StackOverfow. Und er kann wirklich interessantes Zeug schreiben. Wenn ich sein Blog lese, merke ich, wie langweilig und trocken meine Blog-Posts manchmal doch sind. Allein schon durch seinen Schreibstil kann ich einiges lernen, denke ich.

Aber was kann man da nun eigentlich lesen? Viel. Hier mal ein Ausschnitt dessen, was ich in letzter Zeit von ihm gelesen hab:

  • Etwas, worüber ich bisher zu wenig gelesen hab, ist UI Design. Wie erstellt man eine wirklich benutzbare Schnittstelle? Eine die effizient ist, leicht zu lernen und Spaß macht zu benutzen. Ein bisschen was Grundlegendes kriegt man in der Uni beigebracht, aber da fehlt meiner Meinung nach noch einiges. Spolsky hat dazu was geschrieben und bisher hab ich auch nur einen Teil davon gelesen. Das, was ich bisher gelesen hab, ist jedenfalls empfehlenswert. Die Artikelserie beginnt mit „Controlling Your Environment Makes You Happy„.
  • Über Unicode und Co. hatte ich ja auch schonmal was geschrieben. Und Spolsky tut das auch: The Absolute Minimum Every Software Developer Absolutely, Positively Must Know About Unicode and Character Sets (No Excuses!) Sein Artikel ist inhaltlich etwas oberflächlicher als meiner. Es macht aber trotzdem Spaß ihn zu lesen. Wahrscheinlich mehr als meinen.
  • Ich hab nicht vor, irgendwann mal ein „Manager“ zu werden. Ich will lieber kreativ bleiben und Software entwickeln. Ob als „Programmierer“, „Architekt“ oder „Mach-alles-Selber-Entwickler“, ob agil oder plangetrieben — das ist ne andere Frage. Ich hab auch so schöne Entwicklungsmöglichkeiten (Ich mag das Wort „Karriere“ nicht. Ich entwickele nicht nur Software, ich entwickele mich; Das ist IMHO die schönere Sichtweise.) Was ich damit sagen will: Ich hab nicht vor, der Technik den Rücken zuzukehren und Manager-Kram interessiert mich nicht sonderlich. Spolsky schafft es aber trotzdem, über solche Themen so zu schreiben, dass auch ich sie interessant finde. Beispiel: The Development Abstraction Layer.
  • Wie man ein Büro auch planen kann: Bionic Office
  • Kann sich irgendjemand vorstellen, warum man sich ernsthaft(!) seinen eigenen C-Compiler schreiben sollte? Kann sich irgendjemand vorstellen, dass das Excel-Team bei Microsoft einen eigenen C-Compiler hatte? Kann sich irgendjemand vorstellen, warum das *keine* absolut bescheuerte Idee ist? Joel Spolsy kann es: In Defense of Not-Invented-Here Syndrome

Ich hab noch ein paar Texte, die ich empfehlen möchte. Aber dazu gibts wohl separate Blog-Posts von mir, weil Spolsky so viel darin sagt oder mich so zum Nachdenken anregt, dass ich da noch mehr drüber erzählen will.

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